Erster grenzüberschreitender Niederlande-Austausch seit Beginn der Corona-Pandemie

Erster grenzüberschreitender Niederlande-Austausch seit Beginn der Corona-Pandemie

Am 13. Juni 2022 war es endlich so weit: Die ersten Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Mittelkreis machten sich auf den Weg in die Niederlande, um ihre Briefbekanntschaften des Elzendaalcolleges in Boxmeer kennenzulernen. Die Jugendlichen des 8. Jahrgangs, die sich in ihrem ersten Niederländisch-Lernjahr befinden, hatten sich im laufenden Schuljahr bereits mehrfach mit den Deutschlernenden ausgetauscht und dabei erste Sprachbarrieren abgebaut. Voller Vorfreude stieg der Niederländischkurs also in den Reisebus nach Boxmeer, um mehr über Schule, Freizeit und Leben der Gleichaltrigen in den Niederlanden zu erfahren.

Nach einem herzlichen Empfang durch die niederländische Kollegin Frau van Bergen und ihre Schützlinge gingen alle gemeinsam über das weitläufige Schulgelände in ein „klaslokaal“, in dem die Tagesgestaltung besprochen wurde. Zunächst wurde die Großgruppe in zwei Kleingruppen geteilt, die je zur Hälfte aus Niederländischsprachigen und Deutschsprachigen bestanden. Während Frau van Bergen den Gruppen nacheinander die Geschichte Boxmeers näherbrachte, lernte sich die jeweils andere Lerngruppe bei einem „Speeddating“ unter der Leitung von Herrn Landwehrs näher kennen. Im anschließenden Spiel „Nederland tegen Duitsland“ konnten sich dann die Gocher SchülerInnen durchsetzen, da sie persönliche Eigenschaften den Anwesenden etwas besser zuordnen konnten.

Bei einem gemeinsamen „Lunch“ wussten sich dann alle noch einmal zu stärken, bevor eine Schnitzeljagd durch Boxmeer begann. Nun versuchten sieben Kleingruppen unterschiedliche Fragen und Rätsel bei einer kleinen Wanderung durch Boxmeer zu lösen. Bei angenehmen Temperaturen schlenderten die Schülerinnen und Schüler durch die Stadt und genehmigten sich dabei ein Eis oder ein Kaltgetränk. Zurück an der Schule angekommen, werteten Frau van Bergen und Frau Szubries die Schnitzeljagd aus und krönten die Gewinnergruppen. Nach einem anstrengenden, aber gewinnbringenden Tag ging es gegen 15 Uhr wieder zurück nach Deutschland.

Wir freuen uns, unsere niederländischen Freundinnen und Freunde im kommenden Schuljahr in Goch begrüßen zu dürfen.

Großartiger Erfolg der Gesamtschule Mittelkreis beim Physik-Wettbewerb

Großartiger Erfolg der Gesamtschule Mittelkreis beim Physik-Wettbewerb

Freestyle-physics ist ein jährlich stattfindender Schulwettbewerb, bei dem Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 13 drei Monate Zeit haben, anspruchsvolle Aufgaben mit physikalischem Hintergrund zu bearbeiten, um die Ergebnisse anschließend gemeinsam in der Universität Duisburg-Essen zu präsentieren.

Beim diesjährigen „freestyle-physics“-Wettbewerb der Universität Duisburg-Essen konnte die Gesamtschule Mittelkreis in Goch wieder großartige Erfolge verzeichnen. Die Nachwuchs-Physik-Asse bauten im zweiten Halbjahr in freiwilliger Arbeit und mit Unterstützung ihrer Lehrkräfte nach vorgegebenen Regeln Tauchboote, Papierbrücken, Mausefallenkatapulte und Wasserraketen. An den vier Finaltagen mit insgesamt 1400 Teilnehmenden konnten die Teams der Gesamtschule Mittelkreis insgesamt zweimal den 1. Platz, einmal den 2. Platz und zweimal den 3. Platz erringen und so einmal mehr unter Beweis stellen, warum wir wiederholt als MINT-freundliche Schule ausgezeichnet wurden.

Der Wald ruft!

Der Wald ruft!

In Anlehnung an die Projektwoche des 5. Jahrganges durften kurz vor den Sommerferien auch die Klassen 6b und 6c in den Genuss kommen, einen Tag im Reichswald zu verbringen.

Unsere Schulsozialarbeiterin Frau Kösters bereitete liebevoll mehrere Stationen vor, an denen vor allem die Klassengemeinschaft gestärkt wurde. Des Weiteren konnten die Schülerinnen und Schüler unter anderem bei einer „Moorüberquerung“ ihre Kooperationsfähigkeit unter Beweis stellen. Vom Startpunkt am Treppkesweg aus spazierten die Klassen danach zu den sieben Quellen.

Es war ein toller Tag, an den sich die Klassen und ihre Begleitung noch lange erinnern werden.

Muskelkater vorprogrammiert!

Muskelkater vorprogrammiert!

In Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund Kleve und dem Kreissportbund Wesel fand am vergangenen Mittwoch, dem 01.06.2022, das diesjährige Sporthelferforum bei uns an der Gesamtschule Mittelkreis statt. Über 70 angehende Sporthelferinnen und -helfer verschiedener Schulen aus den beiden Kreisen waren mit vollem Eifer dabei, neue Sport- und Spielmöglichkeiten kennenzulernen, um damit beispielsweise das Pausenangebot an ihren Schulen zu erweitern.

Die Teilnehmenden lernten unter anderem „Kinball“ kennen. Drei Mannschaften versuchen hierbei gleichzeitig einen sehr großen Ball (Durchmesser 1,22 m) so über das Spielfeld zu schlagen, dass er den Boden berührt, bevor Mitspielende der anderen beiden Mannschaften ihn fangen können. Drei Mannschaften – ein großer Ball – ein riesiger Spaß! Ihre Begeisterung für Sport und Bewegung konnten die zukünftigen Sporthelferinnen und -helfer aber auch in Workshops zu kooperativen Schulhofspielen, Völkerballvarianten, Fußball oder Ultimate Frisbee ausleben.

Einen spürbaren Eindruck hinterließ der Workshop „Faszientraining und Mobility“. Durch gezielten Druck werden die Muskelfasern massiert und durch Dehnen die Gelenkmobilisation erweitert. Denn auch Maßnahmen zur Vorbeugung von Verletzungen und die Unterstützung eines möglichst andauernden, vollständigen und schmerzfreien Bewegungsumfangs sollten den neuen Sporthelferinnen und -helfern vermittelt werden. Allerdings wurden dabei zuvor „unbekannte“ Muskeln stimuliert. Da war der anschließende Muskelkater vorprogrammiert!

„Ihr seid meine Zweitzeugen“

„Ihr seid meine Zweitzeugen“

Frau Weyl bei ihrem letzten persönlichen Besuch an der Gesamtschule Mittelkreis 2020.
Foto: Markus van Offern

 

Am vergangenen Montag begingen die Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs den alljährlichen Geschichtsexkursionstag, wenn auch etwas anders als üblich. Weil uns das Corona-Virus noch immer begleitet, entschied die Fachschaft Geschichte, den Exkursionstag digital stattfinden zu lassen.

Von den heimischen Endgeräten aus beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Geschichte Kölns im Nationalsozialismus, indem sie eine virtuelle Stadtführung erlebten und anschließend weiterführende Aufgaben bearbeiteten. Besonders betrachtet wurde die Geschichte des EL-DE-Hauses am Appellhofplatz 23 – 25, in dem von 1935 bis 1945 der Sitz der Gestapo in Köln war.

Wie es an der Gesamtschule Mittelkreis langjährige Tradition ist, stellte der Zeitzeugenbericht der Holocaust-Überlebenden Eva Weyl den Höhepunkt des Tages dar. Ebenfalls aufgrund der noch immer andauernden Pandemie berichtete die 87-Jährige den Schülerinnen und Schülern nicht vor Ort, sondern live per Videokonferenz von ihren Erlebnissen und denen ihrer Familie während der NS-Schreckensherrschaft.

Die aus Arnheim stammende Eva Weyl nahm die Schülerinnen und Schüler mit auf eine Reise durch ihre Kindheit. Ihre Eltern hatten schon früh ihr Kaufhaus in Kleve aufgegeben, um der Diskriminierung und Ausgrenzung durch die Nationalsozialisten zu entkommen, in der Hoffnung, in den Niederlanden ein neues Leben beginnen zu können. Kurz nach ihrer Flucht wurde diese Hoffnung durch die deutsche Besatzung der Niederlande zerstört.
Ab 1942 musste Eva Weyl mit ihrer Familie dreieinhalb Jahre in dem KZ-Sammellager Westerbork bei Groningen leben. Sie berichtete, wie besonders und perfide das Lager Westerbork war, in dem der Lagerkommandant Albert Konrad Gemmeker eine beinahe „heile Welt“ entstehen ließ, in der genug Essen und Arbeit für alle da war. Die Kinder gingen zur Schule und regelmäßig gab es Kabarettabende, zu denen Gemmeker andere hohe NS-Funktionäre einlud. Sogar ein Krankenhaus gab es, in dem sich die Lagerinsassen von Krankheiten erholen konnten, nur um später in die Vernichtungslager deportiert zu werden.
Mithilfe von Bildern, Fotos und Karikaturen schilderte Frau Weyl die als Hoffnung getarnte Grausamkeit des Lagersystems.

„Es ist nicht eure Schuld, was damals passiert ist. Aber es ist eure Verantwortung, dass so etwas nie wieder passieren darf! Ich bin bald nicht mehr da. Ihr seid meine Zweitzeugen!“ Mit diesen Worten beendete Frau Weyl ihren Vortrag, bevor sie noch für Fragen der Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stand.
Nach der anfänglichen Sprachlosigkeit wurde die Ergriffenheit bei den Schülerinnen und Schülern deutlich: „Ich bin froh, dass wir noch die Chance hatten, eine Zeitzeugin zu hören. Es ist so wichtig, dass dieser Teil unserer Geschichte niemals in Vergessenheit gerät!“