Am Freitag, dem 24.05, war es endlich soweit. Nach fast einem halben Jahr Vorbereitung durften die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler der Physik-AG ihre Ergebnisse bei „explore science“ in Mannheim präsentieren. Früh am Morgen um 4:45 trafen sie sich mit den begleitenden Lehrerinnen und Lehrer am Gocher Bahnhof. Obwohl man allen anmerkte, wie kurz die Nacht gewesen war, lag ein Hauch von Nervosität in der Luft. Waren die Zugmaschinen, an denen die sieben Schülerinnen und Schüler seit Januar getüftelt hatten, konkurrenzfähig?

Nachdem unsere Physik-Asse unter der Leitung von Herrn Blind in den letzten Jahren an vielen Wettbewerben teilgenommen hatten und mit ihren Ergebnissen häufig unter den ersten Plätze landeten, suchten die MINT-Talente nun nach neuen Herausforderungen. Der in die Erlebnistage der Klaus-Tschira-Stiftung eingebundene „explore sciene“-Wettbewerb sollte ihnen dazu die richtige Bühne bieten. „Traktorpulling“ heißt die Kategorie, in der sie sich nun mit Konkurrentinnen und Konkurrenten aus ganz Deutschland messen mussten. Dabei bauten die teilnehmenden Teams einen Zugwagen, der möglichst viel Gewicht über eine genormte Strecke ziehen kann. Die Zugwagen mussten durch Motoren betrieben werden und durften gleichzeitig die Fläche eines DIN A4-Blattes nicht überschreiten.

Diese Bedingungen erfüllten die Fahrzeuge der beiden Teams aus Goch natürlich und auch ein Gewicht von ca. 30 kg hatten die Zugmaschinen in der Testphase schon über die vorgegebene Strecke von einem Meter bewegen können. Aber erst heute konnte festgestellt werden, wie viel die Zugmaschinen der Konkurrenz ziehen und welche Tricks die anderen anwenden würden, um möglichst viel Gewicht zu transportieren.

Eine erste Inspektion der verschiedenen Fahrzeuge kündigte bereits vor Beginn der Probefahrten einen harten Wettkampf an. Viele Teilnehmer hatten sich Ähnliches einfallen lassen oder ganz andere Ideen entwickelt, die schwer einzuschätzen waren. Nachdem beide Teams der Gesamtschule Mittelkreis die ersten Runden mit jeweils 1 bis 20 kg Belastung problemlos überstanden hatten, konnte ein Team seine Höchstleistung aus der Testphase sogar fast verdoppeln. Mit einer Zugkraft von 50 kg gehörte es zu den fünf Teams, die selbst die Erwartungen der Jury übertroffen hatten. Da die Wettbewerbsleitung auf solch herausragende Ergebnisse nicht vorbereitet war und beim Einsatz noch schwererer Gewichte um die Sicherheit fürchtete, entschloss man sich, allen fünf Teams den ersten Platz und ein Preisgeld von 300€ zuzusprechen. Die Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher aus Goch konnten so beweisen, dass sie auch in einer breiteren Konkurrenz überzeugen können.

Beide Teams wollen sich nicht mit dem Erreichten zufrieden geben, sondern die guten Ergebnisse noch weiter ausbauen. Voller Vorfreude sehen sie dem Folgewettbewerb im September in Bremen entgegen, bei dem die Fahrzeuge hoffentlich bis zur Belastungsgrenze getestet werden können. Bis dahin werden unsere Schülerinnen und Schüler, die dann die elfte Klasse besuchen werden, versuchen, ihre Zugwagen zu optimieren.