Am 10. November standen für die Schülerinnen und Schüler der Q2 ihre gesellschaftswissenschaftlichen Abiturfächer im Vordergrund.

Geschichte

Die Geschichtskurse setzen sich in Düsseldorf zunächst in einem Workshop in der Mahn- und Gedenkstätte mit dem Schicksal jüdischer MitbürgerInnen in der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Anschließend begaben sich die Kurse von Frau Reuter und Herrn Schaufenberg auf eine sogenannte performative Zeitreise, eine Stadtführung der ganz besonderen Art:

Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers setzt in der Produktion »Schwarz-helle Nacht« anhand von Zeitzeugenberichten die Stimmen jüdischer Bürgerinnen und Bürger Düsseldorfs zu den Geschehnissen des Novemberpogroms 1938 in Szene und führte die Gruppe durch die Stadt zu Originalschauplätzen.

An Orten des Geschehens begegneten die Teilnehmenden der Vergangenheit. Mit Kopfhörern ausgestattet machte sich die Gruppe, eskortiert von Schauspielerinnen und Schauspielern, auf den Weg. Durch deren Spiel wurden die Pogromnacht oder „Reichskristallnacht“ und ihre Folgen (im gesamten „Deutschen Reich“) für die Kursmitglieder lebendig. Diese Tour durch die Stadt machte die Komplexität der Ereignisse und der menschlichen Schicksale rund um die Nacht des 9. Novembers 1938 in Düsseldorf sichtbar, hörbar und erfahrbar – und zwar ganz konkret, unmittelbar und mit großer Kraft.

Pädagogik

Wie sehe ich meine Rolle in der Gesellschaft?
Was prägt meine Entscheidungsprozesse in Gruppen?
Was lässt sich aus einem fiktiven Spiel auf gesellschaftliche Verhältnisse übertragen?
Und wo sehe ich selbst Möglichkeiten für eine demokratischen Teilhabe in meinem Alltag?

Fragen wie diesen gingen Schülerinnen und Schüler des Pädagogikkurses im Workshop „Remote Island – Abenteuer Demokratie auf einer Insel“ im EL-DE-Haus in Köln nach. Den Rahmen des Workshops bildete die Erzählung einer fiktiven globalen Apokalypse, nach der die Spielenden auf einer Insel strandeten und über die Themen Schutz, Wohnen, Ernährung, Kultur und Arbeit verhandeln mussten. Dafür lösten sie in verschiedenen Themenräumen, die einem Escape-Room glichen, verschiedene Aufgaben, die durch Entscheidungsfragen ergänzt wurden. Am Ende diskutierten die Teilnehmenden im Inselrat, wie das Zusammenleben auf Remote Island organisiert werden sollte, bevor ein gemeinsamer Inselvertrag erstellt wurde. In einer abschließenden Reflexionsphase setzen die Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen aus dem Spiel mit ihren realen Lebenswelten in Bezug.

Ein gelungener Ausflug, um eigene Entscheidungsmuster sichtbar und Demokratiepädagogik erlebbar zu machen!

Sozialwissenschaften

Die Exkursion des Grundkurses Sozialwissenschaften hatte den Titel „Arm und Reich – im Tod sind alle gleich?“ und führte die Schülerinnen und Schüler an diesem Tag zunächst zum Golzheimer Friedhof in Düsseldorf. Der zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichtete Friedhof wird heute als öffentliche Grünanlage genutzt, die Grabsteine stehen unter Denkmalschutz. In vier Gruppen bereiteten sich die Teilnehmer jeweils auf den Besuch einer Grabstätte vor, indem sie biographische Notizen zu der verstorbenen Person erarbeiteten und so einen Zusammenhang zu der Grabgestaltung herstellen konnten. Es entwickelten sich verschiedene Gesprächsanlässe zum Thema „Tod und Sterben“, zum Teil auch sehr persönliche.

Im Anschluss daran besuchte die Gruppe die Ausstellung „Tod und Teufel“ im nur wenige hundert Meter entfernten Kunstpalast. Die Ausstellung zeigt verschiedene Zugänge zu dem Thema und die damit verbundene Angst und das Grauen in rund 120 Exponaten aus dem Bereich Mode, Musik, Film sowie moderner Kunst. Die Präsentation war oft überraschend, aber auch teilweise erschreckend und grenzüberschreitend, dann wieder unter die Haut gehend und die Fantasie beflügelnd. Die Teilnehmenden zeigten sich begeistert von den vielen unterschiedlichen Statements und konnten schließlich auch eine gedankliche Brücke zwischen dem Friedhof und der Ausstellung schlagen.

Erdkunde

Die Exkursion des Erdkunde-Kurses von Herrn Wennekers führte nach Düsseldorf. Dort wurde im Medienhafen der funktionale Wandel eines Stadtteils sowie die damit einhergehenden Folgen für die Wohnviertel im Umkreis besprochen.
Vom Medienhafen ging es entlang der Rheinuferpromenade in die Altstadt. Hier wurde zum einen die historisch-genetische Differenzierung der Stadt und zum anderen der Wandel von einer autogerechten Stadt zu einer „nachhaltigen Stadt“ mit einem hohen Maß an Aufenthaltsqualität erarbeitet.