Am vergangenen Mittwoch besuchte die Holocaust-Überlebende Eva Weyl unsere Schule. Sie berichtete 150 Zehntklässlern von ihren Erlebnissen während der NS-Schreckenszeit und deren Auswirkungen auf ihr weiteres Leben.
Eva Weyl ließ die Schülerinnen und Schüler an ihrer Lebensgeschichte teilhaben, indem sie ihnen mithilfe von Bildern, Karikaturen und Fotos ihr Leben im KZ-Sammellager Westerbork schilderte. Im Alter von sechs Jahren wurde Frau Weyl zusammen mit ihrer Familie in das in der Nähe von Groningen liegende Durchgangslager deportiert, wo sie 3,5 Jahre leben musste. 3,5 Jahre, in denen ihre Familie jeden Tag auf´s Neue bangte, in ein anderes Konzentrations- und Vernichtungslager im Osten gebracht zu werden.
Mit viel Aufmerksamkeit und großem Interesse folgten die Schülerinnen und Schüler den Erzählungen der Zeitzeugin des Holocaust. Neben ihren persönlichen Erlebnissen griff Frau Weyl auch immer wieder Ereignisse der NS-Zeit auf, wie z.B. die Reichspogromnacht, um den Jugendlichen Handlungsweisen und Reaktionen ihrer Familie und anderer Menschen dieser Zeit begreifbarer zu machen.
Die Ergriffenheit vieler Schülerinnen und Schüler war in der großen Aula gut sicht- und spürbar. Trotz des bewegenden Schicksals ihrer Familie betonte Frau Weyl immer wieder: „Meine Geschichte ist eine Geschichte mit Happy-End“. Denn im Gegensatz zu vielen anderen jüdischen Familien hatten sie und ihre Familie Glück im Unglück – sie überlebten die Zeit des Nationalsozialismus.
„Nie wieder Auschwitz!“ und „Gebt Acht, wen ihr wählt!“ waren die Worte, mit denen sie sich bei den Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Mittelkreis verabschiedete, denn ihre Aufgabe sei es, die nachfolgenden Generationen an diese menschenverachtende Zeit zu erinnern, damit sich die Vergangenheit nicht wiederholt.