Alter Bahnhof

Name: Alter Bahnhof

Ort: Motzfeldstraße 34, 47574 Goch/ Pfalzdorf

Entstehungsjahr/-Zeitpunkt: 1878

Als die Rheinische Bahnstrecke von Krefeld bis Kleve am 5. März 1863 eröffnet wurde, besaß Pfalzdorf noch keinen Haltepunkt. Dieser wurde 1878 erbaut und besonders im Zweiten Weltkrieg zum Auf- und Abladen von militärischen Materialien genutzt. Des Weiteren stiegen vor dieser Kriegszeit Menschen vom Pfalzdorfer Bahnhof in den Zug, um beispielsweise den schönen Niederrhein zu erkunden. Am 31. Mai 1992 wurde der Bahnhof in Pfalzdorf dann geschlossen, weil täglich nur ungefähr 20 Fahrgäste den Bahnhof nutzten. 

Der Gemeinderat Pfalzdorf beschloss im März 1862 eigentlich, den neuen Haltepunkt der Eisenbahn an der Asperdener Straße zu errichten, jedoch lehnten sie die von der Bahngesellschaft vorgeschlagene Überführung wegen eines zu starken Gefälles ab. So erhielt Pfalzdorf dann erst im Jahre 1878 seinen gewünschten Bahnhof.

Zum einen wurde der von 1860 – 1890 angebaute Flachs nach dem Bau des Bahnhofes in Pfalzdorf nach Nimwegen transportiert und von dort aus verschifft. Zum anderen sollte der Bau eines Bahnhofes auch für Reisende attraktiv sein, denn um 1877 reisten auch viele Menschen mit der Bahn, um beispielsweise den schönen Niederrhein zu erkunden. Auch im Ersten Weltkrieg wurde der Bahnhof genutzt, denn es wurde eine Bahn vom Bahnhof ausgehend zur niederländischen Grenze gebaut, um militärische Materialien vom Bahnhof dorthin zu transportieren.

Bei den Arbeiten für die Grenzbefestigungen vor und während des Zweiten Weltkrieges wurde diese Waldbahn jedoch nicht benutzt. Militärische Bedeutung erlangte sie erst Ende 1944, als die Wehrmacht die Dampflokomotiven stilllegte. Grund war der Rauch, er sollte für die Feindflugzeuge nicht sichtbar sein. Fünf oder sechs kleine, offene Diesellokomotiven kamen dafür als Ersatz in den Reichswald. Diese transportierten dann auch Munition sowie Material zum Ausbau der Stellungen im Reichswald.

Bis 1992 hielten am Bahnhof noch Züge, danach wurde der Halt eingestellt. Wer genau die Erbauung veranlasste, ist leider nicht bekannt. Heute steht der Bahnhof zum größten Teil leer. Bis vor einigen Jahren war dort das Heimatarchiv untergebracht, jedoch ist das Gebäude in einem sehr maroden Zustand, weswegen das Archiv in die Hauptschule umgezogen ist. Im Obergeschoss mietet derzeit jemand privat, der den Bahnhof gerne gekauft hätte, jedoch zu wenig Geld hatte. Letztendlich wurde der Bahnhof mittlerweile an einen anderen Interessenten verkauft, der aber erst mal nichts Konkretes mit dem Gebäude vorhat und den Mieter voraussichtlich für einige Zeit dort wohnen lässt.