Susmühle

Name: Susmühle

Ort: Susbrücke 1, 47574 Goch

Entstehungszeit: 1700

Im Jahre 1700 wurde am Ufer der Niers in Goch die Susmühle errichtet. Ihr Nutzen änderte sich im Laufe der Jahre von der Zerkleinerung von Gerbemittel hin zur Öl- und Kornmühle. Später wurde sie mit einem Dampfmotor ausgestattet, um der Wollindustrie zu dienen. Nachdem die Niers allerdings begradigt wurde, hatte das Rad, das nun nicht mehr im Wasser lag, keinen Nutzen mehr und die Mühle wurde stillgelegt.

Die Susmühle wurde 1700 als zweistöckiger Backsteinbau am Ufer der Niers errichtet, lag außerhalb der Stadtmauern und ist die bis heute die jüngste und einzige erhaltene Mühle von Goch. Sie steht im Zentrum von Goch nahe der Volksbank und wurde bis zum Anfang des 18 Jhd. als Lohmühle genutzt. Die Susmühle sollte eigentlich nur als eine Ergänzung zu der Lohmühle aus dem Jahre 1523 dienen, wurde jedoch später als vollständiger Ersatz benutzt. Eine Lohmühle diente damals zur Zerkleinerung der für die Lohgerberei notwendigen pflanzlichen Gerbmittel. Im 18 Jhd. wurde sie dann als Öl-und Kornmühle genutzt, weil sie 1812 von Franz Fonck, einem Ölmüller, erworben wurde. Er wurde am 20.03.1779 geboren und führte 1832 eine Ölhandlung in der Herzogenstraße in Goch. Fonck war unter anderem der Besitzer der Susmühle und einer Windmühle im Lemptschenweg. Außerdem war er von 1833 bis 1858 als Steuereinnehmer für Goch, Asperden und Pfalzdorf tätig. Zusätzlich arbeitet er als Abgeordneter dritten Standes im Provinzial-Landtag in Düsseldorf für den Wahlkreis Kleve. Ebenso war er für kurze Zeit Alterspräsident des Landtages in Berlin. Er starb im Jahre 1865.

Ihren Namen bekam die Susmühle aufgrund des ständigen Wasserflusses am Wehr, dem „Sausen“ des Wassers. Um als Walkmühle für die Wollindustrie zu dienen, wurde sie mit einem Dampfmotor ausgestattet. Dies hatte aber keine großen Auswirkungen mehr. Nach der Begradigung der Niers sank der Wasserspiegel um ganze zwei Meter, was den Gebrauch der Mühle unmöglich macht, da das Mühlrad nicht mehr in das Wasser tauchte, sondern in der Luft hing. Daraufhin wurde die Mühle stillgelegt. Später wurde sie, so wie alle anderen Mühlen in Goch, von der Müllerdynastie Janssen übernommen. Diese besaß Ende des vorherigen Jahrhunderts jede Mühle der Stadt. Das historische Mühlrad aus Metall und die Susbrücke wurden vor einigen Jahren restauriert. Heute steht die Mühle unter Denkmalschutz und ist ein Wahrzeichen der Stadt Goch. Außerdem wird sie als Wohnhaus benutzt.