Kastell

Name: Kultur- und Kongresszentrum Kastell Goch

Ort: Kastellstraße 11, 47574 Goch

Entstehungsjahr: unbekannt, erste Erwähnung: 1232

Das Kastell, das Kultur- und Kongresszentrum der Stadt Goch, wird zu ersten Mal 1232 in historischen Quellen erwähnt. Das genaue Entstehungsdatum des zunächst als Residenz erbauten Gebäudes ist unbekannt. Da es aber selten als solche genutzt wurde, wurde es zunächst als Verwaltungsgebäude genutzt und diente später als Gefängnis. Auch die Besitzverhältnisse wechselten mehrfach. bis es schließlich 1949 an das Land Nordrhein-Westfalen verkauft wurde. Seit dem Umbau von 1988 bis 1991 dient es in seiner heutigen Funktion dazu, kulturelle Veranstaltungen, Schulfeierlichkeiten und gemeinnützige Events auszurichten.

Das Kultur- und Kongresszentrum Kastell Goch wurde ursprünglich im Mittelalter als Sitz des damaligen Herzogs zu Kleve erbaut. Das genaue Datum bzw. Entstehungsjahr ist hierbei nicht bekannt. Man geht aber davon aus, dass das Kastell ungefähr zur selben Zeit wie die Stadt Goch selbst entstanden ist. Da die Herzöge es kaum als Residenz o. Ä. brauchten, wurde das Kastell schon früh für Verwaltungsangelegenheiten genutzt. Ein Stifter oder Bauherr ist ebenfalls nicht bekannt, aber man geht davon aus, dass das Kastell vom zu der Zeit regierenden Herzog zu Kleve in Auftrag gegeben wurde. Besitzer hatte das Kastell in seiner langen Geschichte viele, neben Herzögen und der Stadt zwischen 1667 und 1888 auch einige Privatbesitzer.

Während des sehr langen Bestehens wurde das Kastell zahlreiche Male renoviert, ausgebaut, zerstört und neu aufgebaut. Außerdem wechselten die Verwendungszwecke häufig. Die erste dokumentierte Expansion des Kastells wurde im Jahre 1362 von Eduard I. vollzogen. Zudem wurde einige Jahre später (1421) eine Kapelle im Kastell errichtet. Die wohl bedeutendste Erweiterung wurde 1477 durchgeführt. Herzog Johann von Kleve ließ einen weiteren, riesigen Turm (Zwinggoch) in die bereits siebentürmige Anlage einbauen. Knapp 150 Jahre später wurde das Kastell zuerst in ein Gefängnis (inkl. Folteranlagen) umgebaut, wenige Jahre später jedoch durch den Dreißigjährigen Krieg stark zerstört. Der damals herrschende Kurfürst ordnete einen Abriss der Überreste und einen anschließenden Wiederaufbau an. Im Jahre 1888 verkaufte man das Kastell schließlich an die Stadt Goch, der es nun als Standort des Amtsgerichts diente. Während der Bombardierung von Goch (06.02.1945) wurde das Kastell, wie ein Großteil der Gocher Innenstadt, vollständig zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde es 1949 an das Land Nordrhein–Westfalen verkauft und weiterhin als Amtsgericht genutzt, bis dieses 1979 in die benachbarte Stadt Kleve zog. Von 1988 bis 1991 wurde das Bauwerk zum heutigen Kultur- und Kongresszentrum umgebaut.

Heute wird das Gebäude auf der Kastellstraße neben gemeinnützigen Events (z. B. Flohmärkten) hauptsächlich für kulturelle Veranstaltungen der Stadt Goch (wie bspw. Konzerte oder Theater) genutzt. Des Weiteren kann es sowohl von Privatpersonen als auch von Firmen oder Vereinen für verschiedenste Aktivitäten angemietet werden.